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Randale in Chemnitz: Gerüchte und rechte Gewalt - die extreme Rechte nutzt jeden Anlass, gegen eine angebliche Bedrohung zu mobilisieren!
Veröffentlicht am: Dienstag, dem 28. August 2018
Thema / Schwerpunkt: Demo News


Zu den Randalen in Chemnitz:

Regensburg (ots) - Rund 800 Menschen pöbelten und randalierten am Sonntag in der Chemnitzer Innenstadt, darunter Rechtsextreme.

Die Ermittlungen der Polizei liefen noch, aber für die Brüllenden standen die Schuldigen bereits fest. Einige Randalierer stürmten auf jeden los, der nicht deutsch aussah.

Dabei war zu den Hintergründen eines Streits, bei dem ein 35-Jähriger tödlich und zwei weitere Männer schwer verletzt wurden, zu diesem Zeitpunkt noch so gut wie nichts bekannt.

Auch am Montag blieb nach der Nachricht, dass gegen einen Syrer und einen Iraker Haftbefehl erlassen wurde, noch vieles zum Tatmotiv und Tathergang unklar.

Was sich am Sonntag in Chemnitz abspielte, hatte nichts mit Trauer zu tun. Rechtsextreme machten sich den Tod eines Menschen zunutze.

Im Netz hieß es schnell, dass vor der Auseinandersetzung eine Frau belästigt worden sei und die Situation eskalierte, als mehrere Männer ihr zur Hilfe eilen wollten. Das war am Sonntagnachmittag nicht mehr als ein Gerücht.

Die Polizei versuchte, schnell entgegenzutreten: Es gebe "nach jetzigem Ermittlungsstand keinerlei Anhaltspunkte", dass der Auseinandersetzung eine Belästigung vorausgegangen sei, schrieb sie am Sonntagnachmittag auf Twitter.

An der Wut des rechten Mobs änderte das nichts. Die extreme Rechte nutzt jeden Anlass, um über Mahnwachen, Demonstrationen oder Hashtag-Kampagnen gegen die angeblich totale Bedrohung durch "fremde Männer" zu mobilisieren.

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Anlass echt oder erfunden ist. Denn das Thema "Wir müssen unsere Frauen schützen" weckt zielsicher Emotionen. Es führt dazu, dass Leute in den sozialen Medien Meldungen schnell teilen.

Das wissen auch die rechten Scharfmacher, für die Frauenrechte nur so lange eine Rolle spielen, wie der Täter einen ausländischen Pass hat.

Zu weiterem Protest in Chemnitz wurde aufgerufen. Viele Beiträge in den sozialen Medien lesen sich so: Es reicht, wir Deutschen müssen uns wehren und jetzt "endlich aufräumen".

Wie dieses Aufräumen aussieht, ist am Sonntag deutlich geworden. Es handelt sich um gewalttätige Ausschreitungen. Was sich in Chemnitz abspielte, erinnert an Bilder aus den sächsischen Orten Bautzen, Clausnitz und Heidenau.

Rassismus ist in Sachsen ein besonderes Problem, weil man die rechte Szene jahrelang hat gewähren lassen. Zu verhalten war und ist der Widerspruch, wenn Pegida-Demonstranten montags durch Dresden ziehen, zu zaghaft die strafrechtliche Verfolgung von rechtsextremen Umtrieben.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hätte unzählige Gelegenheiten gehabt, seinen Landsleuten zu erklären, dass Sachsen mit einem Anteil der ausländischen Bevölkerung von 4,2 Prozent nur ein Drittel von dem der Bayern hat - und Angst vor einer Überfremdung ganz und gar unbegründet ist.

Er könnte auch anführen, dass die Arbeitslosenquote immer noch auf einem historischen Tiefststand ist. Im Juli lag sie bei 5,9 Prozent. In keinem anderen Bundesland ist die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich so stark zurückgegangen wie in Sachsen. Dass Migranten dort anderen Arbeitsplätze wegnehmen, ist schlicht falsch.

Solche Diskussionen werden aber viel zu selten geführt. Stattdessen durften und dürfen viele Sachsen ungeniert behaupten, es gäbe eine "Masseneinwanderung", den Migranten werde "alles bezahlt" und das Land immer "unsicherer".

Wer sich durch die sozialen Netzwerke liest, dem schlägt aus Chemnitz eine Stimmung der Selbstjustiz entgegen.

Wer aber denkt, nur Sachsen habe ein Problem, der liegt falsch. Denn das Problem heißt Rassismus. Es gibt ihn an vielen Orten und er bedroht den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Diese Bedrohung muss mit aller Macht bekämpft werden. In Sachsen und überall.

Kommentar zu Chemnitz/Extremismus von Christine Straßer

Pressekontakt:

Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

Original-Content von: Mittelbayerische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

(Weitere interessante News & Infos zum Thema "Sachsen" können hier nachgelesen werden.)

(Ein Forum zum Thema "Sachsen" gibt es hier.)

(Kleinanzeigen rund um das Thema "Sachsen" sind hier zu finden.)

(Eine Foto-Galerie zum Thema "Sachsen" ist hier zu sehen.)

(Videos zum Thema "Sachsen" können hier geschaut werden.)

(Web-Links zum Thema "Sachsen" kann hier gefolgt werden.)

(Eine Themenseite "Sachsen" gibt es hier.)

(Parteien-News zur "Sachsen" sind hier nachzulesen.)

WELT / RANDALE IN CHEMNITZ: „Die Polizei war nicht aufgestellt für so ein Ereignis“
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 26.08.2018):

Zitat: "Ein 35-Jähriger starb bei einer Auseinandersetzung am Rande des Chemnitzer Stadtfests.

Einige Stunden später marschieren Hunderte Gewaltbereite durch die Straßen und das Stadtfest musste vorzeitig beendet werden.

Jens Reupert berichtet aus Chemnitz."




faz / Chaos in Chemnitz: Krawalle bei Kundgebungen
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 27.08.2018):

Zitat: "Bei Zusammenstößen Rechter und Linker Demonstranten sind in der sächsischen Stadt mindestens zwei Menschen verletzt worden.

Anlass der Proteste waren gewalttätige Ausschreitungen am Wochenende am Rande des Stadtfestes.

© AFP, EPA"




WELT / VERLETZTE BEI DEMOS: Chemnitz kommt nicht zur Ruhe
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 27.08.2018):

Zitat: "Chemnitz ist nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes durch Messerstiche mutmaßlicher Täter aus Syrien und dem Irak auch den zweiten Tag in Folge nicht zur Ruhe kommen.

Etwa 1.000 linke und 4000 rechte Demonstranten stehen sich am späten Nachmittag gegenüber. Pyrotechnik wird gezündet. Die Stimmung ist aggressiv.

Die Polizei trennt die Demonstranten voneinander. Die Situation bleibt äußerst angespannt."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/62544/4045417, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Zu den Randalen in Chemnitz:

Regensburg (ots) - Rund 800 Menschen pöbelten und randalierten am Sonntag in der Chemnitzer Innenstadt, darunter Rechtsextreme.

Die Ermittlungen der Polizei liefen noch, aber für die Brüllenden standen die Schuldigen bereits fest. Einige Randalierer stürmten auf jeden los, der nicht deutsch aussah.

Dabei war zu den Hintergründen eines Streits, bei dem ein 35-Jähriger tödlich und zwei weitere Männer schwer verletzt wurden, zu diesem Zeitpunkt noch so gut wie nichts bekannt.

Auch am Montag blieb nach der Nachricht, dass gegen einen Syrer und einen Iraker Haftbefehl erlassen wurde, noch vieles zum Tatmotiv und Tathergang unklar.

Was sich am Sonntag in Chemnitz abspielte, hatte nichts mit Trauer zu tun. Rechtsextreme machten sich den Tod eines Menschen zunutze.

Im Netz hieß es schnell, dass vor der Auseinandersetzung eine Frau belästigt worden sei und die Situation eskalierte, als mehrere Männer ihr zur Hilfe eilen wollten. Das war am Sonntagnachmittag nicht mehr als ein Gerücht.

Die Polizei versuchte, schnell entgegenzutreten: Es gebe "nach jetzigem Ermittlungsstand keinerlei Anhaltspunkte", dass der Auseinandersetzung eine Belästigung vorausgegangen sei, schrieb sie am Sonntagnachmittag auf Twitter.

An der Wut des rechten Mobs änderte das nichts. Die extreme Rechte nutzt jeden Anlass, um über Mahnwachen, Demonstrationen oder Hashtag-Kampagnen gegen die angeblich totale Bedrohung durch "fremde Männer" zu mobilisieren.

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Anlass echt oder erfunden ist. Denn das Thema "Wir müssen unsere Frauen schützen" weckt zielsicher Emotionen. Es führt dazu, dass Leute in den sozialen Medien Meldungen schnell teilen.

Das wissen auch die rechten Scharfmacher, für die Frauenrechte nur so lange eine Rolle spielen, wie der Täter einen ausländischen Pass hat.

Zu weiterem Protest in Chemnitz wurde aufgerufen. Viele Beiträge in den sozialen Medien lesen sich so: Es reicht, wir Deutschen müssen uns wehren und jetzt "endlich aufräumen".

Wie dieses Aufräumen aussieht, ist am Sonntag deutlich geworden. Es handelt sich um gewalttätige Ausschreitungen. Was sich in Chemnitz abspielte, erinnert an Bilder aus den sächsischen Orten Bautzen, Clausnitz und Heidenau.

Rassismus ist in Sachsen ein besonderes Problem, weil man die rechte Szene jahrelang hat gewähren lassen. Zu verhalten war und ist der Widerspruch, wenn Pegida-Demonstranten montags durch Dresden ziehen, zu zaghaft die strafrechtliche Verfolgung von rechtsextremen Umtrieben.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hätte unzählige Gelegenheiten gehabt, seinen Landsleuten zu erklären, dass Sachsen mit einem Anteil der ausländischen Bevölkerung von 4,2 Prozent nur ein Drittel von dem der Bayern hat - und Angst vor einer Überfremdung ganz und gar unbegründet ist.

Er könnte auch anführen, dass die Arbeitslosenquote immer noch auf einem historischen Tiefststand ist. Im Juli lag sie bei 5,9 Prozent. In keinem anderen Bundesland ist die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich so stark zurückgegangen wie in Sachsen. Dass Migranten dort anderen Arbeitsplätze wegnehmen, ist schlicht falsch.

Solche Diskussionen werden aber viel zu selten geführt. Stattdessen durften und dürfen viele Sachsen ungeniert behaupten, es gäbe eine "Masseneinwanderung", den Migranten werde "alles bezahlt" und das Land immer "unsicherer".

Wer sich durch die sozialen Netzwerke liest, dem schlägt aus Chemnitz eine Stimmung der Selbstjustiz entgegen.

Wer aber denkt, nur Sachsen habe ein Problem, der liegt falsch. Denn das Problem heißt Rassismus. Es gibt ihn an vielen Orten und er bedroht den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Diese Bedrohung muss mit aller Macht bekämpft werden. In Sachsen und überall.

Kommentar zu Chemnitz/Extremismus von Christine Straßer

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Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

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(Weitere interessante News & Infos zum Thema "Sachsen" können hier nachgelesen werden.)

(Ein Forum zum Thema "Sachsen" gibt es hier.)

(Kleinanzeigen rund um das Thema "Sachsen" sind hier zu finden.)

(Eine Foto-Galerie zum Thema "Sachsen" ist hier zu sehen.)

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(Parteien-News zur "Sachsen" sind hier nachzulesen.)

WELT / RANDALE IN CHEMNITZ: „Die Polizei war nicht aufgestellt für so ein Ereignis“
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 26.08.2018):

Zitat: "Ein 35-Jähriger starb bei einer Auseinandersetzung am Rande des Chemnitzer Stadtfests.

Einige Stunden später marschieren Hunderte Gewaltbereite durch die Straßen und das Stadtfest musste vorzeitig beendet werden.

Jens Reupert berichtet aus Chemnitz."




faz / Chaos in Chemnitz: Krawalle bei Kundgebungen
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 27.08.2018):

Zitat: "Bei Zusammenstößen Rechter und Linker Demonstranten sind in der sächsischen Stadt mindestens zwei Menschen verletzt worden.

Anlass der Proteste waren gewalttätige Ausschreitungen am Wochenende am Rande des Stadtfestes.

© AFP, EPA"




WELT / VERLETZTE BEI DEMOS: Chemnitz kommt nicht zur Ruhe
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 27.08.2018):

Zitat: "Chemnitz ist nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes durch Messerstiche mutmaßlicher Täter aus Syrien und dem Irak auch den zweiten Tag in Folge nicht zur Ruhe kommen.

Etwa 1.000 linke und 4000 rechte Demonstranten stehen sich am späten Nachmittag gegenüber. Pyrotechnik wird gezündet. Die Stimmung ist aggressiv.

Die Polizei trennt die Demonstranten voneinander. Die Situation bleibt äußerst angespannt."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/62544/4045417, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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